Neu- und Umbau des Gernsheimer Hafens

Der Gernsheimer Hafen ist gut gerüstet für eine neue Zeit. Der modernisierte Rheinhafen Gernsheim ist eine Drehscheibe des Warenverkehrs. Aus dem Hafen wurde ein wichtiger Standortfaktor für den Wirtschaftsraum Süd­hessen.

Als Mehrheits­gesellschafter der Gernsheimer Hafen­betriebs­gesellschaft hat die Waibel KG frühzeitig auf diese Infrastruktur gesetzt. Der aufwändig restrukturierte Hafen mit angegliedertem Container­umschlags-Terminal vernetzt heute die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße optimal.

Die eigentliche Entwicklung Gernsheims als Hafenstadt begann 1893 mit dem Bau des Handelshafens. Der Hafen wurde 1899 vollendet.

Ab 1921 von der Stadt Gernsheim in eigener Regie betrieben, versprachen sich die Stadtväter von der Übernahme des Hafens durch ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen neue Impulse und einen wesentlichen Aufschwung. Der Handelshafen Gernsheim mit einer Wasserfläche von 4 ha wurde 1921 von der neugegründeten Gernsheimer Hafenbetriebsgesellschaft mbH pachtweise vom Land Hessen bzw. von der Stadt Gernsheim übernommen.

Nach der Übernahme der Hafenanlagen waren die Hauptumschlagsgüter zunächst Kohlen und Kies. Abnehmer für Kohlen waren die Kohlenhandelsfirmen in der näheren und weiteren Umgebung, sowie das Gaswerk Darmstadt. 1921 wurden ca. 51.000 t mit 2/3 Kohlen und 1/3 Kies umgeschlagen.

Aus diesen Anfängen ist – nicht zuletzt auch durch den 1963/64 erfolgten Ausbau des ehemaligen Floßhafens zu einem zweiten Hafenbecken – ein öffentlicher Binnenhafen entstanden, dessen max. jährliche Umschlagskapazität bei weit über einer Million Tonnen liegt.

Die stetige Aufwärtsentwicklung des Gernsheimer Hafens und der Zuzug weiterer Firmen liegt nicht zuletzt in der überaus günstigen Verkehrslage begründet. Zwischen Rhein, Main und Neckar nimmt er eine zentrale Lage ein. Der Hafen ist sowohl durch seinen Anschluss an die Bundesbahn, als auch auf dem Straßennetz außerordentlich verkehrsgünstig zu erreichen, zumal auch durch den Anschluss an die Autobahn Frankfurt/Mannheim eine direkte Verbindung über den Schnellverkehrsweg möglich ist.

1990 erwarb die Waibel KG 80% der Anteile (aktuell 88%) an der Gernsheimer Hafenbetriebsgesellschaft, diese Investition erweist sich heute als eine Entscheidung mit Weitblick: Der globale Warenaustausch erfordert globale Logistik­netzwerke und gewinnt bei Standort­entscheidungen immer mehr an Bedeutung.

2012 kauft die Waibel KG das Gelände vom Land Hessen, bisher wurde das Gelände gepachtet. Jetzt wird der Hafen ausgebaut. Mehr als 50 Millionen Euro wurden seit dem in den Ausbau gesteckt. Der Bund und das Land fördern das Projekt. Eine längere Kaimauer und ein breiteres Hafenbecken sollen die Kapazität erhöhen. Anstatt 600 Container am Tag zu verladen, könnten es in Zukunft dreimal so viele sein. Eine neue bewegliche Containerbrücke soll dafür sorgen, dass bis zu drei Schiffe gleichzeitig gelöscht und beladen werden können.

Eine Fläche zur Lagerung von Gefahrgut kommt hinzu, wodurch der Hafen konkurrenzfähiger mit Häfen in Mainz, Mannheim und Frankfurt sein wird. Der Bedarf für die Verladung von Gefahrgut ist hoch. Die alten Gleise werden in den nächsten Jahren durch neue ersetzt werden und den Hafen an die Bahnstrecke Mannheim-Frankfurt anbinden.

Ziel der Ertüchtigung des Gernsheimer Hafens ist die Nachfrage der südhessischen Industrie nach einem leistungsfähigen trimodalen Umschlagsstandort für Güter/Stoffe aller Art mit guter Anbindung an alle Verkehrsträger und die Stärkung der Verkehrsträger Binnenwasserstraße und Bahn zur Entlastung des Straßennetzes von LKW-Verkehren. Die derzeitige Infrastruktur des Gernsheimer Hafens wird an den aktuellen Stand der Technik angepasst.

Die Zukunft beginnt

Zur Erneuerung des Hafens wurde ein umfangreiches Konzept entwickelt. Dieses beinhaltet neben der Erneuerung der Gleisanlagen das Aufstellen einer neuen Containerbrücke zusätzlich zum vorhandenen Dreh-Wipp-Kran. Des weiteren wird die bestehende Platzbefestigung erneuert, sowie der Einsatzbereich für LKW und Aufstellflächen umgestaltet, dies ermöglicht den Umschlag in der Lagerung aller Güter.

Insbesondere auf Gefahrgut wird ein Focus für die Zukunft liegen. Hier dient das neue Gefahrgutlagerbecken mit einer Grundfläche von 100 × 20 m für die Aufnahme von bis zu 390 Containern und einer Stapelhöhe von circa 13 m. Hierzu gehören nach dem neuesten Stand der Technik verschiedene Schutzvorrichtungen sowie ein dazugehöriges Löschwasserrückhaltebecken, Branderkennungs- einrichtungen, eine Schaumlöschanlage und die Ableitung von Niederschlagswasser nur nach Prüfung der Wasserqualität.

Die Uferbefestigung, längs der Ostkante, wird durch den Neubau einer durchgehenden Spundwand unter Errichtung eines dritten Schiffsliegeplatzes im Nordbereich des Hafenbeckens ergänzt. Die Neuordnung der brandschutztechnischen Vorkehrungen im gesamten Hafengebiet einschließlich Löschwasser-Versorgung aus dem Hafenbecken und die Neugestaltung der Energieversorgung werden durch eine Aufstellfläche für Kühlcontainer, neue Einfriedungen, Toranlagen sowie Grünanlagen und Beleuchtung des gesamten Hafengebiets ergänzt. Einschließlich der Kosten für den Erwerb des Hafengeländes hat die Gernsheimer Hafenbetriebsgesellschaft mbH ca. 50 Mio. € in die Ertüchtigung des Gernsheimer Hafens investiert.

Da sich das Hafengelände im Überschwemmungsgebiet des Rheins befindet, werden alle Einrichtungen in einer Weise ausgeführt, die sicherstellt, dass auch im Überschwemmungsfall keine Beeinträchtigung der Umwelt zu befürchten ist. Durch die baulichen Maßnahmen geht in geringem Umfang Retentionsraum verloren, der in Abstimmung mit der Stadt Gernsheim an anderer Stelle ausgeglichen worden ist.

Auch auf Umweltschutz wurde beim Bau und im Betrieb des neuen Hafens großen Wert gelegt. Eine Eindämmung von Baulärm und Geräuschen aus dem zukünftigen Betrieb, Lichttechnische Berechnungen und Prognosen von Lichtemissionen, Baugrund- untersuchungen sowie Altlastentechnische Erkundungen und Sicherheitsnachweise wurden während der kompletten Bauphase gutachterlich begleitet.

Der Ausbau begann Mitte 2016 und ist mittlerweile komplett abgeschlossen. Das Gefahrgutlager wird Mitte 2024 eröffnet. Auf mehr als 110.000 m² können in Zukunft bis zu 3500 Container umgeschlagen werden.

Die Zukunftsaussichten des Gernsheimer Hafens sind eng verbunden mit der Zukunft der Wasserstraßen generell. Die Zahlen aus der Güterverkehrsprognose für die nächsten Jahre haben wohl auch dem Letzten die Augen geöffnet. Das Fernverkehrsgüteraufkommen hat dabei mit einem Zuwachs von 70 % zu rechnen. Dies erscheint angesichts der schon bestehenden Verkehrsdichte als kaum noch vorstellbar.

Bereits heute verursacht der Güterverkehr auf den Straßen der Ballungszentren einen Verkehrsinfarkt. Der Schlüssel zur Lösung des Problems liegt im „vergessenen Verkehrsträger“ Binnenschifffahrt, dem einzigen Verkehrsträger der noch mit erheblichen freien Kapazitäten ausgestattet ist.

Mit dem Wissen darum, dass die Rheinschiene immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, wurden in den vergangenen Jahren im Gernsheimer Hafen neue Strukturen geschaffen. Die Region ( das Ried, Darmstadt und Starkenburg) brauchte den direkten Zugriff zum Wasserweg, für die der Gernsheimer Hafen einen hervorragenden logistischen Standort dargestellt. Hier bringt Waibel das Know-how und den unternehmerischen Elan ein.

Das Hafenbecken I ist ein kombinierter Industrie- und Freizeithafen. Dieses Becken verfügt über einen neuen Portal-Wippkran, der vielseitige Nutzung erlaubt; sowohl den Umschlag von Schüttgütern, als auch Stückgüter wie Container, Walzdraht, Stammholz und Schwerlasten bis zu 43 Tonnen. Das Hafenbecken II ist im wesentlichen dem Gefahrgutumschlag wie Heizöl und Chemikalien vorbehalten aber auch für den Getreide- und Malzumschlag. Im angrenzenden Stromhafen werden vorwiegend Massengüter wie Kies und Sand umgeschlagen.

Organisches Wachstum

Aus den Ursprüngen als Reederei hat sich Waibel kontinuierlich zum Full Service-Anbieter für die Bauwirtschaft entwickelt. Über die Jahre sind wir stetig gewachsen und haben unser Angebot sinnvoll erweitert.

Vom Material­transport zum -handel und von dort weiter zur Herstellung von Transport­beton: So hat sich das heute in zweiter und dritter Generation geführte Familien­unter­nehmen an neue Möglichkeiten und Markt­bedingungen angepasst.

Bewährtes zu bewahren und mutig neue Wege beschreiten – mit dieser Philosophie hat sich die Waibel KG zum zuverlässigen Partner entwickelt, der heute zu den bedeutenden Wirtschafts­faktoren der Region zählt.

Über die Waibel KG

Vom Hauptsitz in Gernsheim aus betreibt und steuert das Unternehmen Werke, Produktions- und Hafenanlagen sowie angegliederte Verkaufs­stellen für diverse Schüttgüter, von Mulhouse (Frankreich) bis Frankfurt am Main.

Eine durchdachte Transport­logistik mit eigenem Fuhrpark, die eigene Reederei und umfassende Services im Bereich Entsorgung komplettieren das Angebot. Als mittel­ständisches Unter­nehmen mit über 75-jähriger Erfahrung steht Waibel für kurze Wege, reibungslose Abwicklung und ganzheitliche Leistungen aus einer Hand. Von der Material­gewinnung über den Transport bis zur Entsorgung: Waibel bietet den Kunden sämtliche Leistungen der Baustoff-Wert­schöpfungs­kette.

Das Unternehmen bietet hoch­wertige Rohstoffe, Transport­beton und ökologisch sinnvoll recycelte Produkte. Auch in der Transport- und Entsorgungs­logistik bis hin zum Betrieb eigener Deponien ist das Unternehmen aktiv. Mit dem Wertstoff-Recycling engagiert sich die Waibel KG zudem in einem Geschäfts­feld mit besten Zukunfts­aussichten.

https://www.waibel-gruppe.de


 

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