Schwerpunktthema ist sehr gefragt
Das Feedback zum Verschleißschutz-Seminar mit dem Themenschwerpunkt „Tellermischer“ kann sich sehen lassen.
Die PUCEST protect GmbH setzte auf das richtige Pferd, als sie sich dazu entschloss, auf die Wünsche der Seminar-Gäste einzugehen und die Veranstaltungen in Schwerpunktthemen aufzusplitten. Sehr zur Freude der interessierten Teilnehmer, welche sich an diesem Tag hauptsächlich aus der Transportbeton-Branche zusammensetzten.
TOP-THEMA
Mischerleben retten
Mischer-Optimierung, Mischer-Umbau, Wartung und Reinigung
Schwerpunktthema ist sehr gefragt
„Von wirklich allen Teilnehmern wurde bestätigt, dass unser weitergegebenes Wissen dazu beiträgt ihre Aufgaben in der Praxis zu erleichtern“, berichtete Herr D. Bauer erfreut.
Auch die Vorträge, welche immer wieder optimiert werden, wurden durchweg als verständlich und hilfreich beurteilt. Themenspezifisch kam die Erklärung der Mischwerkzeuge und der Mischer-Umbau sehr gut an, sowie die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Verschleißschutz-Werkstoffe. Die Gäste schätzten sehr den kleinen Teilnehmerkreis und das familiäre Ambiente sowie den nahen Bezug zur Praxis.
Bevor der Morgen mit dem Einstieg in das allgemeine Thema „Verschleiß“ begann, wurden erst einmal die Lebensgeister mit Kaffee und belegten Brötchen mobilisiert. Viele Gäste standen früh auf und hatten bereits eine dreistündige Autofahrt hinter sich. Aufmerksam und konzentriert wurden die Vorträge verfolgt. Hier und dort huschte ein Schmunzeln über die Gesichter als Herr D. Bauer eine Betonmischanlage mit dem menschlichen Körper verglich. Beide haben wohl eins gemeinsam: An unterschiedlichen Stellen beginnt der Verschleiß, dem es vorzubeugen oder zu reparieren gilt.
Durchgängig wurde der Bezug zur Praxis hergestellt und Leitsätze wie: „Verschleiß muss man in leicht austauschbare Teile lenken,“ eingeworfen, als es um unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von Verschleißschutz ging.
Für Staunen und einen „Aha-Effekt“ sorgte das greifbare Beispiel zum Verschleißschutz-Werkstoff Keramik. Dieses untermauerte noch einmal, wie wichtig es ist, den Verschleißschutz-Werkstoff sinnvoll zu wählen und auch zu hinterfragen, welche Art von Verschleißmechanismus überhaupt vorliegt – ein reibender oder ein Prallverschleiß. In dem gezeigten Beispiel war das eigentliche Ziel einem Prallverschleiß entgegenzuwirken. Dafür wurden teure Keramik-Platten auf ein Elastomer aufgeklebt. Was sind die Folgen davon? Klar, das Elastomer gibt nach beim Aufprall des Schüttguts. Eigentlich vollkommen logisch, wenn man bedenkt, dass auch Fliesen, die auf weichen Untergrund geklebt werden, einfach zerbrechen, wenn man über sie hinweg läuft, weil die Fliese abgefedert wird. Das Fazit des Beispiels war, dass Stillstandzeiten bis zu 70% durch falsch eingesetzten Verschleißschutz verursacht werden.
Reinigung
Die Funktion des easy cleaners, dem Hochdruckreinigungs-System für Mischanlagen wurde, nach dem gemeinsamen Mittagessen im Gelände der der PUCEST protect GmbH vorgeführt. Ein Mischmeister war sofort Feuer und Flamme und erzählte von seinem Ärgernis, dass sich das Wasser automatisch nach 15 Minuten abstellte. Genau zu diesem Zeitpunkt befindet er sich oft am Auslauf des Mischers, welcher seine letzte Reinigungsinstanz markiert. Bevor der Mischmeister seine Reinigung abschließen kann, ist er gezwungen zum Standort des Reinigungsgeräts hinunterzulaufen, um das Wasser wieder einzuschalten. Er war sichtlich erfreut über den Hinweis, dass der easy cleaner hier bereits weiterentwickelt wurde. Zum einen lässt sich der Reinigungsintervall der Handlanze einstellen und zum anderen kann eine Fernbedienung angebracht werden, die eine manuelle Zeit-Kontrolle des Wasserstrahls erlaubt.
Weiter wurde hinterfragt wie sich der easy cleaner im Winter verhält. Herr D. Bauer bestätigte, dass die Anlage zwar kältebeständig sei, es aber trotzdem empfehlenswerter ist, diese in einem frostfreien Raum aufzubewahren. Sonst gäbe es keinerlei Bedenken, da der easy cleaner mit einem Schlauchentwässerungs-System ausgestattet ist. Das Wort „Düsen“ stieß einen weiteren Erfahrungsaustausch an. Oft läuft man Gefahr, dass sie sich mit Material verkleben, erzählte ein Teilnehmer und wollte wissen wie das zu vermeiden ist. Eine regelmäßige Zwischenreinigung, spätestens nach vier Stunden, löst das Problem, ging Herr D. Bauer darauf ein. Der easy cleaner verfügt über drei 3D-Düsen mit einem Wasserdruck von jeweils 170 bar und benötigt gerade einmal eine Minute für eine Zwischenreinigung.
Mischer-Optimierung
Zurück im Seminarraum ging es anschließend um die Mischer-Optimierung. Dabei liegt das Augenmerk auf der Beschaufelung und ihrer Anordnung. Die Schaufelstellung sei eines der wichtigsten Vorgänge, die es zu beachten gilt, wenn ein gutes Mischergebnis erreicht werden soll. Sie dürften nicht zu eng angeordnet sein.
Es sollten rechte und linke Schaufeln eingebaut werden – und schon gar nicht auf dem Kopf stehend, wie er es bereits erlebte.
Werden falsche Schaufeln eingebaut und zudem auch falsch eingestellt, kann weder ein guter Mischvorgang stattfinden noch der Mischer vor Verschleiß geschützt werden. Unter anderem ist das Einbauen von falschen Schaufeln damit begründet, dass die Mischwerkzeuge sich, in Abhängigkeit von Hersteller, Mischertyp und Baujahr sowie in ihrer Art, Halterung, Funktion und Verschleißverhalten unterscheiden. Die Bevorratung/Lagerhaltung unterschiedlicher Teile ist aufwendig und teuer, so dass auf Lagerbestände zurückgegriffen wird,
obwohl diese Mischwerkzeuge ungünstige Formen für das Mischverhalten aufweisen.
Das Material sammelt sich vor der Schaufel und wird vor sich hergeschoben. Dabei wird es nicht richtig gemischt und zerreibt den Boden.
Wo wir auch schon beim nächsten Punkt ankamen. „Das ist ein natürlicher Verschleißschutz!“, warf ein Teilnehmer ein, als das Bild eines ungereinigten Tellermischers gezeigt wurde. Das Material verfestigte sich bereits mehrschichtig an den Außenwänden und dem Mischerboden. Für einen optimalen Mischvorgang nannte Herr D. Bauer folgende Faustregel für das Einstellen der Mischerschaufeln: „Die Fliehkraft drückt das Material während der Rotation nach außen. Mit dieser Kraft kann man bereits arbeiten. So macht es Sinn zwei Drittel der Schaufeln so anzuordnen, dass sie das Mischgut nach innen bewegen und ein Drittel der Schaufeln so auszurichten, dass sie das Mischgut nach außen transportieren. Um den Rest kümmert sich die Fliehkraft.“
Mischer-Umbau
Am Ende der Vortragsreihe wurde noch auf das Thema Mischer-Umbau eingegangen. Viele Teilnehmer wussten aus eigenen Erfahrungen ziemlich genau wovon Herr D. Bauer sprach, als er auf die Schwierigkeiten einging, die vorherrschen, wenn es nicht mehr möglich ist, die Mischarme zu justieren.
Ringtrogmischer, egal welchen Ursprung sie sind, leiden nach längerer Betriebsdauer oft an den gleichen Krankheiten. Es beginnt mit ausgeschlagenen Armlagern und endet mit einem zubetonierten Rotor. Wenn die Rührarmlager ausgeschlagen sind, ist oft keine stabile Führung der Mischerarme mehr möglich. Oftmals ist dann die letzte Überlebenschance der Mischer, eine Umrüstung auf den PUCEST-Universalmischarm.
Bei der Umrüstung werden die Mischarme, Federelemente, Stellhebel und die restlichen Teile aus dem Rotor entfernt und die Armdurchführungen mit Platten verschlossen. An diese Platten werden Adapterplatten angeschweißt, welche zur Befestigung der neuen Konsole und der Mischarme dienen. Die Feder, die vorher ihren Platz im Rotor hatte, sitzt nun, geschützt vor äußeren Einflüssen, im Rührarm des Mischers. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es kann kein Beton eindringen, welcher die Federn lahmlegen könnte. Korrosion und ständiges Nachjustieren der Federn ist ebenfalls hinfällig, da das neue Federelement im Mischarm aus dem Werkstoff PUCEST besteht und die Feder stets eine optimale Federkraft voreingestellt hat. Die Mischerarme lassen sich in jede Richtung drehen und tragen so zu einem zufriedenstellenden Mischergebnis bei. Sie ermöglichen eine optimale Einstell- und Wechselzeit, die es dem Anlagenführer erlaubt, einen Tausch der Schaufeln kurzfristig durchzuführen. Für keines der Teile werden mehr als 15 Minuten benötigt, um sie auszutauschen. Optimal eingestellte Mischwerkzeuge bedeuten weniger Reinigungsarbeiten und einen geringeren Verschleiß an Schaufeln und Boden.
Ob man tatsächlich etwa 15 Minuten zum Austauschen der Mischwerkzeuge benötigte, wurde gleich am Tellermischer-Simulator, der im Erdgeschoss des Seminargebäudes stand, ausprobiert. Die Teilnehmer hatten sichtlich ihre Freude beim de- und montieren. Die Einfachheit beim Justieren der Mischwerkzeuge und der Mischerarme überzeugte schnell.
Theorie und Praxis verknüpft ermöglichten einen guten Lernerfolg. Es war sehr beeindruckend zu erfahren, mit welchen einfachen Mitteln es möglich ist das Leben von Mischern zu verlängern. ■ (PUCEST protect GmbH, Franzisca Beierlein)